Versetzung, Wiederholung (1879)
Versetzung heißt die stufenweis auf- oder abwärts erfolgende Wiederholung einer melodischen Figur. Sie unterscheidet sich von der Transposition wesentlich dadurch, dass die Intervallverhältnisse bei der Versetzung verändert werden, weil sie ohne Anwendung der Versetzungszeichen erfolgt. Bei der Transposition werden die Intervalle dagegen ganz genau nachgeahmt, so dass die Versetzungszeichen notwendig werden.
Der Missbrauch solcher Versetzungen als Sequenz und Progression oder Schusterflecke ist sehr verpönt. Doch sind sie für die künstlerische Gestaltung unerlässlich und die größten Meister wie Bach und Beethoven machen in unzähligen Fällen davon Gebrauch. Eins der größten und bedeutendsten Themen der gewaltigsten Ouverturen Beethovens, das erste der großen Leonoren-Ouverture:
mag als Beleg hier stehen. [Mendel/Reissmann Musikalisches Lexikon 1879, 26]