Musiklexikon: Was bedeutet Tonart?

Tonart (Reissmann 1882)

Tonart, Modus, Mode (1840)

Tonart, Modus (lat.), Mode (franz. und engl.), heißt die durch den Sitz der halben Töne [Halbtonschritte] bestimmte Ordnung der diatonischen Tonleiter einer Oktave, in Beziehung auf den ersten Ton (Hauptton) derselben. Je nachdem die Tonleiter durch die große oder kleine Terz aufwärts steigt, ist die Tonart hart (Dur, franz. Majeur, engl. Major) oder weich (Moll, franz. Mineur, engl. Minor), und da jeder Ton der Leiter als Grundton einer harten und auch einer weichen Tonart erscheinen kann, so gibt es im Ganzen 24 Tonarten, 12 Dur und 12 Moll. Siehe Charakteristik und Quintenzirkel.

Tonarten-Netz (Gathy 1840)

Paralleltonarten nennt man diejenigen Dur- und Molltonarten, welche eine und dieselbe Vorzeichnung haben.

Tonarten, notiert (Gathy 1840)
[Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 469]

Tonart (1807)

Tonart. Das Verhältnis der untereinander zu einem Tonstücke verbindungsfähigen Töne, welches aus ihrem gemeinschaftlichen Grundtone hervorgeht, oder die bestimmte Größe der Tonstufen, insofern sie bei ihren Verbindungen zu einem Ganzen von einem dazu angenommenen Grundtone abhängt, wird eine Tonart genannt. […] [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 363]

Tonart, modus (1882)

Tonart (lat. modus, franz. und engl.: mode) nennen wir die besondere Ordnung, nach welcher die künstlerisch verwendbaren Töne unter fortwährender Bezugnahme auf einen gewählten Grundton gebracht werden.

In dem Bestreben, Ordnung in das gesamte Tonmaterial zu bringen, entstand die Tonleiter. Wird nun eine derartige, in sich fest bestimmte und gegliederte Tonreihe dem künstlerischen Schaffen derartig zu Grunde gelegt, dass dies durchaus dadurch beeinflusst wird, so wird die Tonleiter zur Tonart, deren natürlichen und unerlässlichen Bedingungen auch das betreffende Kunstwerk entspricht. Alle Völker, welche daher die Tonleiter ihrem künstlerischen Schaffen zu Grunde legten, wurden auch auf das System der Tonarten geführt (siehe Tonleiter). [Reissmann Handlexikon 1882, 562]