Musiklexikon: Was bedeutet Septole?

Septole, Septimole (1802)

Septole oder Septimole ist diejenige Notenfigur, welche entsteht, wenn eine Hauptnote des Taktes, zum Beispiel ein Viertel, in sieben Noten von völlig gleicher Zeitdauer zerfällt [zerlegt] wird. Weil eine solche Notenfigur nicht anders als mit unseren aus bloß geradzahliger Einteilung entstandenen Noten vorgestellt [dargestellt] werden kann, so setzt man, um Verwirrung in der Takteinteilung zu vermeiden, über dieselbe die Zahl 7.

Gesetzt, folgende melodische Folge

Septole (Koch 1802)

Viertelnoten: h-c-d

würde auf diese Art verziert,

so gibt uns die dadurch entstehende Figur ein Beispiel einer Septole.

Septole (Koch 1802)

Viertel h - Septole - Viertel d

Über den Wert oder Unwert dieser ungeradzahligen Art der Einteilung einer Hauptnote, wodurch der Fluss der Taktbewegung verschoben wird, ist schon in dem Artikel Dezimole gehandelt worden. [Koch Musikalisches Lexikon 1802, 1351f]

Septole, Septimole (1865)

Septole, Septimole, ist eine Notenfigur, welche aus Zerlegung einer melodischen Hauptnote in sieben unter sich und allesamt jener melodischen Hauptnote an Zeitwert gleiche Noten entsteht. Weil solche Notenfigur nicht anders als mit unseren eine nur geradzahlige Teilung voraussetzenden Noten dargestellt werden kann, setzt man die Zahl 7 mit oder ohne Bogen darüber:

Septole (Dommer 1865)

Notation einer Septole

Die Septole hat nur einen Akzent auf der ersten Note, sie wird beim Vortrage nicht in 4 und 3 oder 3 und 4 gegliedert sondern, wenn überhaupt, so nur der Akzent auf ihrem ersten Gliede markiert. Übrigens kommt sie nur als Gliedteilung in kleineren Notengattungen vor, in größeren würde sie als Taktgliederung sich geltend machen. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 760]