Praeludium (1879)
Praeludium, Vorspiel, Eingangsspiel, im Allgemeinen jede Einleitung zu irgendeinem Tonstück, speziell die längeren oder kürzeren Orgelsätze, womit während des Gottesdienstes die verschiedenen kirchlichen Funktionen vorbereitet werden.
Bei dem protestantischen Kultus gehört es zu den ersten Pflichten eines wohlbewanderten Organisten, der Gemeinde durch ein zweckmäßig entsprechendes Vorspiel die Melodie des jedesmaligen Chorals anzugeben, welches ähnlich dem Charakter des Liedes, stets aber in ernstem würdevollem, von allem weltlichen Schmucke entkleideten Stile gehalten sein soll. In der katholischen Kirche wird eben sowohl zum Eingang der gesungenen Messe, als vor jedem einzelnen Hauptsatz derselben, auch zwischen der Wandlung und der Kommunion präludiert. [Riewe Handwörterbuch 1879, ]