Pianofort, Fortepiano (1807)
Pianofort [sic] oder Fortepiano. Diese anjetzt so allgemein beliebte Gattung der Claviaturinstrumente unterscheidet sich von dem Clavecin und Claviere dadurch, dass der Ton durch abfallende Hämmer hervorgebracht wird, die durch Hebel gehoben und an die Saiten geschnellt werden, und wodurch das Instrument den Vorteil gewinnt, dass der Spieler die verschiedenen Grade der Stärke und Schwäche des Tones in seiner Gewalt hat, und dass der Ton, durch angebrachte Dämpfer, die auf die Saiten fallen, ohne Nachklang verschwindet, sobald der Finger von den Tasten aufgehoben wird.
Der Organist an der Hauptkirche zu Nordhausen, Christoph Gottlieb Schröter, hat als Kreuzschüler in Dresden im Jahre 1717 dieses Instrument erfunden. Einige Zeit nachher baute zwar schon Gottfried Silberman [sic] das Pianofort in einem sehr merklichen Grade der Vollkommenheit; allein die höchste Vollendung desselben erhielt es erst im letzten Viertel des verwichenen Jahrhunderts durch den Organist und Mechanikus Joh. And. Stein zu Augsburg, dessen Einrichtung dieses Instrumentes anjetzt von mehrern [sic] Mechanikern mit dem Besten Erfolge nachgeahmt wird.
Die ursprüngliche Form des Pianoforts ist die eines Flügels; man hat aber auch die Erfindung, den Ton durch eine Art von Hämmer hervorzubringen, bei Claviaturinstrumenten in Tafelform angebracht, denen man ebenfalls den Namen Pianofort gibt, die aber wegen ihres schwächeren Tones nur statt des Claviers zum Privatgebrauche geeignet sind. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 275]