Kapelldiener (1840)
Kapelldiener (Rana arborea mus., vulgo musikalischer Laubfrosch); derjenige bei einer Hofkapelle angestellte Kunstbeflissene, der von Rechtswegen alle Vorfallenheiten der Kapelle, als Aufführungen, Proben usw., zuerst erfährt und sich ein Vergnügen daraus macht, den Kapellisten diese wie überhaupt alle ihre Amtsverrichtungen zu verkünden. Dabei genießt er das Vorrecht, die Instrumente ins Orchester zu tragen, die Stimmen aufzulegen, sorgfältig zusammenzulesen und abzuliefern. Er hat, wie man sieht, den Vorzug, alles zu wissen und alles zu tragen; er ist von Natur die weiße Dame und der Atlas der Kapelle. In Ansehung der näheren Bestimmung der Bestandteile eines Kapelldieners scheinen die Ästhetiker noch nicht völlig einig zu sein; so wie in jedem aber, will auch in diesem Fache das Genie geboren werden. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 247]