Musiklexikon: Was bedeutet Kammerton?

Kammerton, Kapellton (1879)

Kammerton, Kapellton, früher die gewöhnliche Stimmung der zur Kammermusik erforderlichen Instrumente, im Gegensatz zu der um einen Ton höheren Orgelstimmung, den Chorton (siehe dort). Gewöhnlich musste man daher bei einer Kirchenmusik die Orgelstimme um einen ganzen Ton tiefer spielen, als die begleitende Instrumentalmusik spielte. Diese Unterscheidung ist heute [gegen Ende des 19. Jahrhunderts] zwar nicht mehr zulässig, doch besitzen wir noch nicht eine allgemein gültige Normalstimmung (siehe Stimmung). [Riewe Handwörterbuch 1879, 134]

Kammerton (1840)

Kammerton (in Frankreich nicht immer der beste), der gewöhnliche Stimmton der für die Kammer bestimmten Instrumente; er wurde einen ganzen Ton tiefer als der sogenannte Chorton genommen, weil man von der Ansicht ausging, dass die Kammermusik wegen des beschränkten Lokals nicht so scharf und durchdringend zu sein brauche, als die Stimmung der Orgel, die einen weit größeren Raum auszufüllen habe. Vergleiche Stimmton. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 247]