Infibulation (1840)
Infibulation, ein chirurgisches Verfahren, um jungen Sängern ihre hohe Stimme zu erhalten. Diese Gewohnheit war in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung gebräuchlich und ging der Castration [sic] voran. Auch bei den Römern war die Infibulation zu ähnlichem Zweck üblich, doch wurde darunter eine andere Operation verstanden (Juvenal. sat. VI. 69-74). Bei mehreren orientalischen Völkern werden die Jungfrauen diesem Gebrauche unterworfen, jedoch nicht zu musikalischen Zwecken. Schade, dass die von dem um Überbevölkerung so besorgten Weinhold vorgeschlagene Plombirung [sic] nicht allgemein gesetzlich eingeführt wurde, dadurch wären Moralität und Metallpreise bedeutend gestiegen - und möglicherweise auch, woran es so sehr mangelt, gute Stimmen für das Theater gewonnen worden. [Gathy Encyklopädie Musik-Wissenschaft 1840, 226]