Gamba, Gambe (1879)

Gamba (ital.), Gambe, Viola da Gamba, d. h. Kniegeige, franz.: Basse de Viole, ein jetzt [um 1880] veraltetes Geigeninstrument, an Größe und Bau dem Violoncello ähnlich, von dem es auch nach und nach verdrängt worden ist. Es wurde, wie jenes, zwischen den Knien gehalten und hatte 3 bis 7 Saiten, welche in den Tönen D G c e a d gestimmt waren. Zur Fingersetzung war das Griffbrett wie bei der Guitarre mit Bünden in Entfernung von halben Tönen versehen. Der Klang der Gambe ist weniger scharf und mehr näselnd als beim Violoncello, jedoch keineswegs ohne Annehmlichkeit. Bei den Franzosen und Engländern war die Gambe in der [sic] Hälfte des 18. Jahrunderts so unentbehrlich, dass weder eine Kirchen- noch Kammermusik ohne sie besetzt wurde.

In der Orgel ist die Gambe ein sanftes, höchst liebliches Register von 8 Fuß.
[Riewe Handwörterbuch 1879, 105]