Fagott, Basson (1807)
Fagott, Basson. Dieses bekannte und wegen der Sanftheit seines Tones so beliebte Orchesterinstrument besteht aus einer acht Fuß langen Röhre von Ahornholz, die, um sie mit Bequemlichkeit halten und mit beiden Händen die Tonlöcher erreichen zu können, zweifach zusammengezapft ist, so dass das Instrument aus zwei nebeneinander fortlaufenden Röhren besteht, die sich unten vereinigen. Diese Röhre lässt sich in vier Stücke zerlegen. An einem derselben, die Flügelröhre genannt, ist eine andere dünne Röhre von Blech eingeschoben, die wie der lateinische Versalbuchstabe S geformt ist und daher auch das Es genannt wird. An dieses Es wird das Rohr gesteckt, vermittelst dessen man das Instrument intoniert.
Der Fagott hat sechs Tonlöcher für die Finger und zwei für die Daumen; nächst diesen befinden sich an demselben die F-, As-, D- und B-Klappe, wozu bei den neueren Fagotten noch die A- und C-Klappe kommt. Der Umfang des Instruments erstreckt sich vom Kontra-B bis zum eingestrichenen as. Konzertspieler blasen oft bis ins zweigestrichene d.
Bei der Harmoniemusik braucht man, statt des Contraviolons [sic], eine Dimension dieses Instrumentes, die um eine Quarte tiefer steht und daher der Quartfagott genannt wird. Von noch einer größeren Gattung desselben ist schon in dem Artikel Contrafagott gehandelt worden.
Anleitung zum Traktement des Fagottes findet man in dem Werke von Ozi unter dem Titel: Methode nouvelle et raisonnée pour le Basson. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 144f]