Chitarrone (1882)

Chitarrone (ital., "große Chitarra", "Basschitarra"), eins von den großen lautenartigen Bassinstrumenten des 17. und 18. Jahrhunderts. Nach Prätorius ("Syntagma …", 1618) und Maugars ("Reponse …, 1639) existierte ein Unterschied zwischen Theorbe, Basslaute und Chitarrone nicht. Doch war nach A. J. Hipkins (in Groves "Dictionary of music") nach den erhaltenen Exemplaren des South Kensington Museums die Erzlaute (Arciliuto) eine große Theorbenart, der Chitarrone aber noch einen Fuß höher als jene, nämlich 5 Fuß 4 Zoll. Während bei der Erzlaute der obere Wirbelkasten sich direkt an den unteren anschloss, lag bei dem Chitarrone zwischen beiden ein 1½ Fuß langer zweiter Hals. Auch war bei letzterem der Schallkörper kleiner. Die Saitenzahl der Theorbe wird auf 14-16, die des Chitarrone auf 20 (12 auf dem Griffbrett, 8 Bordune) angegeben. Die Erzlaute hatte zwar noch mehr (24), doch war sie doppelchörig [zweichörig] (je 2 unisono) bezogen. Die Stimmung der letzteren war nach Mersenne ("Harmonie universelle"): ,G ,A ,H C D E F G A a d f H e. Noch tiefer wird wohl der Chitarrone auch nicht gereicht haben oder höchsten 1-2 Töne. Die genannten Instrumente wurden sämtlich neben der Bassviole und dem Gravicembalo als tiefste Bassinstrumente gebraucht. Vergleiche Theorbe. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 160f]