Musiklexikon: Was bedeutet Bruststimme?

Bruststimme (1879)

Bruststimme, die natürliche Stimme beim Gesang oder der Umfang von Tönen, der ungezwungen hervorkommt, dem Falsett (Fistel) entgegengesetzt, die einige höhere Töne durch eine veränderte Lage der Gesangorgane hervorbringt, indem sich der hintere Teil der Stimmritze schließt und nur durch einen Teil der vorderen die Luftmasse durchgetrieben wird. Die Bruststimme ist der schönste Teil in der Stimme und das Falsett nur ein Notbehelf, wo jene nicht ausreicht. Es gehört Geschicklichkeit und Übung dazu, es zu verbergen, wenn das Falsett eintritt, während ein gutes Ohr doch nicht zu täuschen ist. Das Falsett ist besonders der Tenorstimme eigen, deren hohe Töne selten vollständig in einer männlichen Kehle liegen. [Riewe Handwörterbuch 1879, 42]

Bruststimme (1865)

Bruststimme. Derjenige Umfang von Tönen der Gesangstimme, welcher durch natürliche, nicht künstlich veränderte Lage der Stimmorgane erzeugt wird; während beim Falset (Fistelstimme) mittels einer auf gewisse Art veränderten Lage der Stimmorgane noch einige den Umfang der Bruststimme übersteigende Töne hervorgebracht werden können. Siehe Stimmorgane, Falset [sic]. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 119]

Bruststimme (1807)

Bruststimme bezeichnet bei der menschlichen Stimme denjenigen Umfang der Töne, die bei der natürlichen und ungezwungenen Lage der Gesangorgane ansprechen. Man unterscheidet demnach durch dieses Kunstwort den natürlichen Umfang der Stimme von denjenigen höheren Tönen, welche vermittelst einer gewissen gezwungenen Lage oder Pressung der Singorgane hervorgebracht werden und die man teils die Kopfstimme, teils auch Falset- oder Fistelstimme nennet. [Koch Handwörterbuch Musik 1807, 63]