Bifara (1882)
Bifara (Bifra oder gar Piffara, Piffaro, eigentlich Tibia bifaris, "doppeltredende Pfeife") ist eine von den Orgelstimmen, welche den Zweck haben, den Tremulanten (siehe dort) zu ersetzen und dem Ton ein leichtes Beben zu geben (wie Unda maris, Meerflaut, Celestina etc.). Sie wird auf zweierlei Weise gebaut: Bei der ersten Art der Bifara haben die Pfeifen zwei Aufschnitte (an zwei gegenüberliegenden Seiten) und natürlich auch zwei Kernspalten. Der eine Aufschnitt steht ein wenig niedriger als der andere, spricht daher etwas tiefer an, sie dass die beiden von derselben Pfeife erzeugten Töne starke Schwebungen geben. Bei der anderen Art stehen zwei um ein Geringes in der Tonhöhe differierende Pfeifen auf derselben Kanzelle (Musikhalle zu Boston im dritten Manual Piffaro zweifach 4 Fuß und Bifra zweifach 8 Fuß und 4 Fuß, so dass bei letzteren die Schwebungen zwischen der 4-Fuß-Stimme und dem ersten Oberton der 8-Fuß-Stimme entstehen; auch in der Petrikirche zu Perersburg). Vergleiche Unda maris. [Riemann Musik-Lexikon 1882, 102f]