A (1882)

A ist der Name des ersten Tons unsrer Grundskala (A B/H C D E F G). Die Italiener, Franzosen und Spanier nennen den Ton la oder (besonders in älteren theoretischen Werken) mit dem vollständigen Solmisationsnamen A la-mire, auch wohl A mila; vgl. Solmisation und Mutation.

Die A der verschiedenen Oktaven werden in der Buchstabenbezeichnung durch Zusätze voneinander unterschieden. Der Gesamtumfang der musikalisch brauchbaren Töne reicht vom Doppelkontra-C bis zum sechsgestrichenen c, d. h. durch neun Oktaven. Doch kommen die allertiefsten wie die allerhöchsten Töne dieser Riesenskala nur in der Orgel vor. Notiert werden dieselben nicht, sondern treten bloß als Klangverstärkungen auf (in der 32-füßigen Stimme einerseits und den kleinsten Hilfsstimmen Quinte 2/3 oder 1/3 und Terz 2/5 andererseits; siehe Fußton). Die Notenschrift kann zwar diese Töne auch wiedergeben (durch 8va und 8va bassa oder auch durch 15ma und 15ma bassa, doch sind die gewöhnlichen Grenzen der Notenschrift die unsrer heutigen [um 1880] großen Konzertflügel mit dem Umfang vom Doppelkontra-A bis zum fünfgestrichenen c; vgl. folgende Übersicht, in welcher zugleich die übliche Buchstabenbezeichnung der Noten angegeben ist.

Noten und Schlüssel

Übersicht der Noten und Schlüssel und ihrer Bezeichnung.

Das eingestrichene c (c') ist das in der Mitte des Klaviers gelegene; nach dem eingestrichenen a (a'), oben in sämtlichen Schlüsseln durch eine ganze Note-Note hervorgehoben, wird in unseren Orchestern allgemein gestimmt, indem es die Oboe angibt. Die Normaltonhöhe desselben, welche früher sehr schwankend war, ist durch die französische Akademie 1858 auf 875 einfache resp. 437,5 Doppelschwingungen in der Sekunde festgestellt (Pariser Kammerton, auch "tiefe Stimmung" genannt, zum Unterschied von der erheblich höheren, die zuletzt - in verschiedenen Ländern und Städten verschieden - üblich war). Die Pariser Stimmung (Diapason normal) wird jetzt [um 1880] allmählich überall eingeführt.

In Deutschland und Frankreich haben auch die Stimmgabeln, nach denen die Klaviere gestimmt werden, die Tonhöhe des a' (oder a''), während sie in England auf c'' gestimmt sind. […] [Riemann Musik-Lexikon 1882, 1f]