Allabreve, a la Breve (1732)
Allabreve oder a la Breve war bei den alten Italienern diejenige Taktart, in welcher eine Brevis oder 2schlägige Note […] halb im Niederschlagen und halb im Aufheben absolviert oder an ihre Stelle zwo Semibreves oder vier Minimae (nämlich in tactu aequali) gebrauchet wurden. Die Endigung dieses Takts geschah allezeit cum Tempore, d. i. mit einer Brevi oder noch längern Note, welche beim Niederschlagen der Hand anfing und beim Aufheben derselben sich endigte - und nicht in Tempore. Ein durchschnittener halber Circul [Kreis, s. u.] zeigte diesen Takt, welcher sehr geschwinde traktiert wurde, an, und hatte nur bei Motetten statt. […] Die auf diesen Takt gesetzte Compositiones waren voller Syncopationen, Ligaturen, aneinander hangenden Fugen und hatten keine kleinere Note als Viertel - und zwar sehr sparsam. [Walther Musicalisches Lexicon 1732, 26f]