Colophonium (1865)

Colophonium [Kolophonium], Colofone, Geigenharz. Das bekannte Harz, womit der Pferdehaarbezug des Geigenbogens bestrichen wird, damit er die Saite angreife und nicht über sie hinweggleite (siehe Geige). Wenn es gut sein und der damit angeriebene Bogen nicht kratzen soll, muss es eine solche Härte haben, dass man, nachdem man den Bogen damit bestrichen hat, den Strich der Haare nicht darauf bemerkt. Diese Güte besitzt es aber von Natur nur selten, daher muss es meistenteils noch besonders (durch Kochen in Weingeist) zubereiten werden. Man macht es auch aus Terpentin. Das beste kommt aus Paris. Der Name stammt von Colophon, einer der bedeutenderen ionischen Zwölfstädte an der Küste Lydiens, welche schon früh durch dieses Harz Berühmtheit erlangt hatte. [Dommer Musikalisches Lexicon 1865, 175]