Mundharmonika, Brummeisen (1879)

Mundharmonika (lat.: Aura), Brummeisen, ein musikalisches Instrument, welches die Gestalt einer kleinen, etwa 1½ Zoll langen Lyra von Eisen, aber statt der Saiten eine stählerne an der Spitze mit einem Häkchen versehene, leicht in Schwingungen zu versetzende Zunge hat. Um dies Instrument zu spielen, fasst man die beiden eisernen Schenkel mit dem Daumen und Zeigefinger der linken Hand, hält sie zwischen die Vorderzähne und setzt die Zunge der Mundharmonika mittelst des Häkchens mit dem Zeigefinger der rechten Hand in Schwingung, während man gegen die vibrierende Zunge schwach Luft einzieht und solche ausstößt. Dadurch, dass sich diese Zunge in einem Luftstrom bewegt, entsteht der Klang.

Das Instrument ist eine ziemlich alte Erfindung und kommt schon 1619 unter dem Namen Crembalum vor. Früher nannte man es gewöhnlich Brummeisen oder Maultrommel. Später erhielt die Mundharmonika durch Zusammensetzung mehrerer Eisen einen größeren Umfang und wurde Aura genannt.

Mundharmonika heißt auch das aus 4 bis 6 zungenartigen Metallblättchen bestehende Instrument, welches teilweise in den Mund genommen wird und durch Einziehen und Ausstoßen des Atems in Akkorden ertönt [vergleiche Akkordeon]. [Riewe Handwörterbuch 1879, 166]